Olympique Marseille gehört zu den erfolgreichsten Teams aus Frankreich, das als einzige Vereinsmannschaft der Grande Nation die Champions League gewinnen konnte. Der Verein wurde 1899 gegründet und kann mehrere Meisterschafts- und Pokalerfolge für sich verzeichnen. L’OM ist seit den 1990er Jahren für einen der größten Bestechungsskandale im Weltfußball bekannt, längst ist das Gründungsmitglied der Ligue 1 jedoch etabliert und gehört zu den sportlichen Aushängeschildern von Südfrankreich. Das Jahrzehnt zuvor galt als die Blütezeit von Olympique Marseille mit seinen größten Vereinserfolgen, heute spielt das Team in fast jeder Saison der französischen Liga um die Qualifikationsplätze für den internationalen Wettbewerb mit.
Das Stade Vélodrome – die Heimat von Olympique Marseille
Das Heimstadion von Marseille, das Stade Vélodrome, trägt seit Ende der 1990er Jahre trotz seines Namens keine Radrennbahn mehr in sich und wird als reines Fußballstadion genutzt. Das Stadion wurde 1935 erreicht und bot über Jahrzehnte hinweg 60.000 Zuschauern Platz, für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich ist die Kapazität auf 68.000 Zuschauer erhöht worden. Das Stadion mit seinem imposanten Kuppelbau ist das größte Stadion des Landes, dennoch werden Länderspiele häufiger im Stade de France ausgetragen. Größe und Aufbau des Stadions tragen zu einer für den französischen Fußball einzigartigen Stimmung bei, was nicht zuletzt den euphorischen Fans zu verdanken ist.
Fankultur und Besonderheiten bei Olympique Marseille
Sowohl die einfache Fan- als auch die Ultrakultur von L’OM darf als stärkste in ganz Frankreich bezeichnet werden. Vor allem der enge Zusammenhalt zwischen fast allen Fangruppierungen stellt eine Besonderheit dar, die der Tradition des Vereins und der Zeit des Bestechungsskandals zu verdanken ist. Die Ultraszene von Olympique Marseille zeichnet sich durch eine perfekte Organisation von Choreographien und gemeinsamen Aktionen aus, trotz der frenetischen bis feurigen Stimmung im Stadion it die Gewaltbereitschaft vergleichsweise niedrig und dürfte die Auswärtsreise nach Marseille erleichtern.
Traditionell ist Girondins Bordeaux der verhasste Club in Marseille, über die letzten Jahre ist die Abneigung gegen Paris St. Germain und den AS Monaco als sogenannte Scheich-Clubs größer geworden. Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen in den 1990er Jahren wird Olympique Marseille heute traditioneller und bedachter geführt, was in allen Fankreisen positiv aufgenommen wird. Als Gegner in der Champions oder Europa League war Marseille bei deutschen Clubs tendenziell gern gesehen, in der jüngeren Vergangenheit waren dies vor allem CL-Duelle mit Borussia Dortmund. Außerhalb des Stadions bestehen Freundschaften und Aktionsbereitschaft der Anhänger weiter, was selbst im Vergleich zur deutschen Fankultur eine Ausnahme darstellt.
Neben Olympique die Stadt Marseille erleben
Die Fahrt mit dem Auto in die zweitgrößte Stadt Frankreichs mit knapp 900.000 Einwohnern ist möglich, Zug oder Flugzeug sind jedoch vorzuziehen. Durch die direkte Lage am Mittelmeer lädt die Stadt ganzjährig zum Strandbesuch ein, weitere Sehenswürdigkeiten sind die Notre Dame de la Garde, der alte Hafen und zahlreiche Kunstmuseen. Marseille ist eine mediterrane Touristenmetropole, weshalb etwas mehr Geld für Hotel und Restaurant eingeplant werden sollte. Bei eigener Anreise sollte die Mautpflichtigkeit vieler Autobahnen in Frankreich beachtet werden, ansonsten ist das Stadion von Olympique Marseille im Herzen der Stadt mühelos mit diversen Verkehrsmitteln zu erreichen.