Zenit St. Petersburg gehört zu den traditionsreichsten Vereinen der russischen Fußballliga, der über die letzten wenigen Jahrzehnte auch international bekannter wurde. Im Jahr 1925 gegründet, gehört der Gewinn des vorletzten UEFA-Cups im Jahr 2008 zu den größten Vereinserfolgen, auch einzelne Meistertitel wurden allesamt nach der Jahrtausendwende erworben. Zenit St. Petersburg nahm bereits in der früheren Sowjetunion eine Gegenrolle zu diversen Moskauer Fußballvereinen ein, zumal die Mannschaft von Arbeitern eines Stahlwerks gegründet wurde und hierdurch ihren Charakter als Arbeiterverein erhielt. Die Erfolge der jüngeren Vergangenheit wären wie bei allen russischen Teams jedoch kaum ohne die helfende Hand russischer Unternehmen wie Gazprom möglich geworden.
Das Stadion in St. Petersburg
Traditionell spielte der FK Zenit St. Petersburg im Kirow-Stadion, in den 1990er Jahren wurde ein kompletter Neubau mit Ausrichtung auf zukünftige Champions-League-Teilnahmen durchgeführt. Bis dieser zur Fußball-WM 2018 fertiggestellt wird, ist das Petrowski-Stadion die Heimstätte von Zenit. Das Stadion fasst ca. 21.500 Zuschauer und ist kein reines Fußballstadion, in Komfort und Herrichtung kann es kaum mit westeuropäischen Stadien verglichen werden. Die in Aussicht gestellte Gazprom-Arena wird diesen Missstand aufheben, bis dahin müssen sich Fans bei Reisen nach St. Petersburg allerdings auf den 1970er Charme deutscher Fußballstadien inklusive althergebrachter Flutlichtmasten einstellen.
Architektonisch wenig spektakulär, fasziniert das Petrowski-Stadion durch die Lage auf einer Insel inmitten der kleinen Newa im Herzen von St. Petersburg. Der Gang zum Stadion ist alleine über eine Brücke möglich, ein kleiner Fußweg muss nach Anreise mit Bus und Bahn also eingerechnet werden. Vom Herbst bis zum beginnenden Frühling sollten die Temperaturen bei Auswärtsfahrten nicht unterschätzt werden, schnell sind zweistellige Minusgrade erreicht und legen die wärmste Fanausrüstung nahe.
Die Fankultur des FK Zenit St. Petersburg
Aufgrund der eher kurzen Europapokalgeschichte von Zenit St. Petersburg haben sich keine großen Fanfreundschaften entwickelt, Feindseligkeiten bestehen vorrangig mit den großen Vereinen der russischen Hauptstadt. Eine strategische Partnerschaft mit Schalke 04 besteht über den gemeinsamen Großsponsor Gazprom. Das Thema Hooligans sollte bei der Reise in den russischen Norden nicht vernachlässigt werden, gelegentlich werden Übergriffe auf ausländische Fans unabhängig ihrer Herkunft gemeldet. Es empfiehlt sich, Fanartikel nicht zu sichtbar im öffentlichen Raum zu tragen.
Die Reise nach St. Petersburg planen
Die lange Reisestrecke, oftmals widrige Temperaturen und fehlende westeuropäische Standards machen eine Auswärtsfahrt zu Zenit St. Petersburg eher zur gehobenen Herausforderung für den Fußballfan. Wer zudem das kyrillische Alphabet nicht beherrscht, dürfte sich bereits zwischen Anreise, Hotel und Stadionsuche unwohl fühlen. Im anderen Fall halt St. Petersburg jedoch eine beeindruckende Kultur und Architektur ohne gleichen zu bieten, ein Besuch in der weltberühmten Eremitage oder ein Blick auf Tausende von Schlössern und Prachtbauten im gesamten Stadtgebiet entführt in eine sprichwörtlich andere Welt.
Special Tipps:
- Gazprom Stadion: Hier lässt sich schon heute ein Blick auf den Fußball von Zenit St. Petersburg von morgen werfen und am Baufortschritt teilhaben.
- Kanalrundfahrt: Während diese für gewöhnliche Touristen der Stadt in allen Stadtteilen angeboten wird, werden je nach Jahreszeit auch Touren rund ums Stadion angeboten.
- Schlossplatz und Wintersäule: Der zentrale Sammelplatz für Fans von Zenit St. Petersburg zum Feiern von Erfolgen aller Art.