Maccabi Tel Aviv ist der größte Sportverein in Israel, der aus politischen Gründen der UEFA zugeordnet ist und somit in allen europäischen Fußballwettbewerben antritt. Gegründet wurde der Sportclub im Jahr 1906, womit er zu den ältesten Sportvereinen des Landes zählt und neben Fußball vorrangig für Basketball bekannt wurde.
Der Verein besitzt eine große jüdische Tradition und war über Jahrzehnte ein Anlaufpunkt der Jugend im damaligen Ostpalästina, auch der Davidstern im Vereinswappen macht dies deutlich. Eine zweistellige Zahl an Landesmeistertiteln und Pokalsiegen konnte Maccabi Tel Aviv über ein gutes Jahrhundert einfahren, im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz kommt das finanziell solide geführte Team jedoch nur selten über die Vorrunde heraus.
Das Stadion von Maccabi Tel Aviv
Seine Heimspiele trägt Maccabi Tel Aviv im Bloomfield-Stadion in der Stadt Jaffa aus. Das Stadion wurde 1962 erbaut und 2000 komplett renoviert, genutzt wird es gemeinschaftlich mit den Teams von Hapoel Tel Aviv und Bnei Yehuda. Im Stadion findet mehr als 14.000 Besucher Platz, durch seine geringe Größe und die überschaubaren technischen Extras ist das Bloomfield-Stadion kaum mit europäischen Großarenen zu vergleichen. Genutzt wird das Stadion auch für Konzerte und andere öffentliche Veranstaltungen, die Eintrittspreise liegen selbst bei Begegnungen auf europäischem Spitzenniveau deutlich unter den deutschen Kartenpreisen.
Fankultur und Stimmung bei Maccabi Tel Aviv
Wie in allen Stadien des Mittelmeerraums ist das Ambiente im Bloomfield-Stadion sehr hitzig bis intensiv, positive wie negative Emotionen kochen schnell hoch und sorgen für das vielfach so geliebte Stadionerlebnis. Der kleine Charakter des Stadions trägt hierzu noch zusätzlich bei, allerdings sind Spiele im europäischen Wettbewerb häufig nicht ausverkauft.
Mit den Maccabi Fanatics unterhält das israelische Team einen größeren Fanclub, die Ultrabewegung spielt ansonsten eine eher geringe Rolle. Auf europäischer Ebene gibt es keine echten Freundschaften oder Rivalen, innerhalb des Landes spielt das Tel-Aviv-Derby zwischen Maccabi und Hapoel bei Fans und Medien eine größere Rolle als ein Duell zwischen Schalke und dem BVB in Deutschland. Europäische Fans sind grundsätzlich gerne in Tel Aviv gesehen, aufgrund der großen jüdischen Tradition des Vereins sind einzelne Ressentiments gegenüber deutschen Fans leider nicht komplett zu vermeiden. Ein Konfliktpotenzial ist über die letzten beiden Jahrzehnte jedoch deutlich zurückgegangen.
Tel Aviv – Hafenstadt am Mittelmeer
Wer sich auf die Auswärtsfahrt zu Maccabi Tel Aviv begibt, dürfte sich schnell wie im lang ersehnten Mittelmeerurlaub fühlen. Meeresnähe, ein warmes Klima und eine einzigartige Verbindung von jüdischer und westlicher Kultur zeichnet das Stadtbild aus und lädt zur Entdeckungsreise ein. Die politische Lage Israels kann einen Einfluss auf das Reisevergnügen nehmen, Konflikte dieser Art sind seltener geworden und wirken sich beispielsweise weniger auf die Bewegungsfreiheit ausländischer Fans aus. Unabhängig hiervon wird eine Auswärtsreise auf den asiatischen Kontinent zur Herausforderung in Sprache, Kultur und Lebensweise, eine rechtzeitige und gute Planung ist dringend anzuraten!
Special Tipps:
- Strand von Jaffa: Nur wenige Hundert Meter vom Stadion entfernt die Füße im Mittelmeer baumeln lassen
- National Sport Center: Mehr als ein Fußballmuseum, ein Eintauchen in die vielfältige israelische Sportwelt wird möglich.
- 24-Stunden-Kultur: Rund um die Uhr Nachtleben und Kneipen genießen – das Richtige für den eingefleischten Fußballfan.