FC Midtjylland

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Der in der dänischen Stadt Herning beheimatete Fußballclub FC Midtjylland wurde 1999, durch einen Zusammenschluss der ersten Mann­schaften von den Fußballvereinen Herning Fremad und Ikast FS gegründet. Diese Vereine bestehen weiter und unterhalten ihre eigenen Jugendmannschaften. Damit wurde ein besonders in Dä­nemark praktiziertes Konzept fortgesetzt, das kleineren Verei­nen ermöglicht, sich wirtschaftlich und sportlich dauerhaft in der ober­sten Spielklasse zu etablieren. Doch das ist nicht das einzige besondere Konzept, dass diesen Fußballverein von ande­ren unter­scheidet. Die Wölfe, wie das Team vom FC Midtjylland we­gen ihres Vereinslogos (stilisierter Wolf) auch genannt wird, gelten als das aufregendste Experiment des europäischen Fußballs.

2015 erstmalig Dänischer Meister dank neuem Mehrheitseigner

Auf nationaler Ebene gelang es Midtjylland direkt im ersten Jahr nach Gründung des Vereins in die erste dänische Liga (Superliga) aufzusteigen. Dort konnte sich der FC Midtjylland etablieren. Zu mehr reichte es vorerst nicht. Auch international scheiterte man meist in der Qualifikation oder den Play-Offs. Doch 2014 wurde der Brite Matthew Benahm Mehrheitseigner des Vereins und damit brach eine neue Zeitrechnung für den Verein an. Noch in der Saison nach seiner Übernahme gelang es dem FC Midtjylland erstmalig die Dänische Meisterschaft zu gewinnen.

Neue Ausrichtung auf Basis von Wahrscheinlichkeitsrechnung

Der Mann hinter dem Projekt „FC Midtjylland“ ist studierter Physiker, den sein Hobby Fußball reich machte. Der Mann hinter dem Projekt „FC Midtjylland“, der studierter Physiker Matthew Benahm, gelang es durch sein Hobby Fußball reich zu werden. Mit seiner 2004 gegründeten Firma „Smart Odds“, ein Unternehmen für Sportwetten, bietet er nicht wie üblich einfach Wetten an sondern hat durch ein langwierig entwickeltes Mathematische Modell das Wetten professionalisiert. Mit Erfolg, das Unternehmen wuchs schnell und Benahm wurde zum Multimillionär. In der Folge erwarb er zu­nächst die Mehrheitsrechte am FC Brenntford und 2014 den FC Midtjylland. Er führte beim FC Midtjylland ein mathematisches System ein auf dessen Analysedaten eine neue Spielausrichtung geplant wurde. So haben die Daten ergeben, dass eine knappe Führung am besten mit offensiven Wechseln verteidigt wird – also eher mit einem Stürmer als einem zusätzlichen Abwehrspieler. Auch von welchen Positionen sich am besten ein Tor erzielen lässt oder welche Freistoß- und Eckballvarianten am erfolgreichsten sind klügelt das System aus.Mit Erfolg, denn neben dem erstmaligen Meisterschaftsgewinn konnten die Wölfe auch erstmalig in die Gruppenphase der Europa League einziehen. Darüber hinaus konnte sich der FC Midtjylland in der Gruppe behaupten und scheiterten erst im Sechzehntel-Finale an Manchester United.

Scouting auf Modern

Auch bei Spielerverpflichtungen geht der FC Midtjylland neue Wege. Die Daten eines mathematisch-statistischen Modells helfen dabei den richtigen Spieler zu finden. „Daten können dir nicht sagen, wen du verpflichten kannst, aber sie können dir sagen, wo du gucken sollst“, klärt Vereinsvorstand Ankersen auf. So rechnet das Modell zum Beispiel aus, wo Spieler auf dem Platz stehen, die vom Niveau gut zum FC Midtjylland passen. Zu einem passenden Match schickt der Verein dann seine Scouts.

MCH Arena Außen FC MidtjyllandMCH Arena FC Midtjylland
MCH Arena
MCH Arena
Kaj Zartows Vej, 7400, Herning
Hering
27. März 2004
Neubau
11.763
11.809 Plätze
5.725 (Saison 15/16)
Süd-West Ecke, Eingang 1

MCH Arena – Spielstätte vom FC Midtjylland

Das Team von FC Midtjylland trägt seine Heimspiele seit 2004 in der MCH Arena aus. Es verfügt über 11.809 Plätze, davon 7.409 Sitzplätze. Es ist eine kleine schöne Arena die den modernen Ansprüchen des internationalen Fußballs gerecht wird. Sie erfüllt alle UEFA und FIFA Kriterien und internationalen Fußballspiele stattfinden zulassen. So war das Stadion Austragungsort der U21 Europameisterschaft 2011. Die aktuelle Kapazität ist in Bezug auf das Zuschaueraufkommen passend gewählt. Sollte die Nachfrage nach Tickets jedoch größer werden, besteht die Möglichkeit die Arena auf 15.000 Plätze zu erweitern. Auswärtsfahrer sind in der Südwestlichen Ecke des Stadions untergebracht. Auf dem Stadionplan ist der Auswärtsblock als „Udehold“ bezeichnet. Etwa 600- 700 Anhänger der Gastmannschaft finden dort Platz.

Fans FC Midtjylland

Singende und springende Fans

Die Anhänger vom FC Midtjylland sorgen für eine anständige Atmosphäre und sind sehr sangesfreudig. Auch Schlachtrufe sind vereinzelt zu vernehmen, doch die meiste Zeit singen und springen die neunzig Minuten Spielzeit durch. Im Vergleich mit manch anderer Anhängerschaft in Dänemark sind sie eher friedvoll einzuordnen und überaus dankbar in ihrer gut 50.000 Einwohner Stadt, Erstliga- und seit kurzem auch internationalen Fußball sehen zu bekommen. „Black Wolves“ ist der offizielle Fanclub des FC Midtjylland und wurde 1999 gegründet. Ursprünglich war es der Fanclub „Yellow Flames“ des Ikast FS, doch nach der Neugründung des FC Midtjylland unter anderem eben aus der ersten Mannschaft des Ikast FS, entschloss man sich umzubenennen. Seit 2007 gibt es auch die erste Ultra Gruppierung. Die „Ultras Midtjylland“ sorgen mit Bannern und Fahnen für eine große Präsenz im Stadion.

Wissenswertes und Tipps für Auswärtsfahrer

Die Anreise zum Stadion gestaltet sich mit dem Auto gut. Zudem verfügt das Stadionareal über zwei ausreichend große Parkplätze. Bei dem öffentlichen Nahverkehr besteht nur die Möglichkeit den Regionalzug, mit Ziel Herning Bahnhof, zu nutzen. Dieser liegt etwa 3,4 Kilometer nördlich von der MCH Arena des FC Midtjylland. Anschließend muss man sich auf einen etwa 40 minütigen Spaziergang durch eine Ruhige Landschaft einstellen. Dort angekommen trifft man auf ein recht kleines schmuckes Stadion. Der Eintritt liegt zwischen 14 und 18 Euro – Kinder kommen für fünf Euro mit ins Stadion. Die Anhänger bestehen zum Großteil aus jungen Leuten und recht viele Familien. Das Stadion verfügt auch nicht ohne Grund über eine eigene Familien Tribüne. Sollte der Herzensverein nicht zufälliger Weise auf den FC Midtjylland treffen, empfehlen wir eine der Begegnungen gegen den Neurivalen FC Kopenhagen zu besuchen, denn an solch einem Spieltag ist das Stadion dann auch nahezu Ausverkauft. Ansonsten ist es meist nur halbvoll.

Herning_Art_FC Midtjylland

Wer sich auch zwischen den Spieltagen einen Eindruck vom Stadion verschaffen will, dem legen wir eine Stadion Tour ans Herz. Wochentags zwischen 9 Uhr bis 17 Uhr ist dies möglich. Für Umgerechnet 13 Euro ist man dabei, Kinder erhalten für 5 Euro Zutritt.Abseits des Platzes bietet die Kleinstadt Herning auf dem ersten Blick nicht viel – außer das sie als Messestadt Landesweit bekannt ist. Und das hört sich nun wahrlich nicht gerade aufregend an. Doch bei näherer Betrachtung lässt sich in Herning, angesichts der Größe der Stadt, erstaunlich viel unternehmen. Auch auf die Kunst muss man dort nicht verzichten. Ein paar mögliche Ziele in Herning, haben wir in unseren Kurztipps zusammengestellt.

Tipps:

  • Gegen den Hunger: Bryggeriet Herning – Dänisch angehauchte Burger und dazu ein selbstgebrautes Pils das zu überzeugen weis
  • Mit der Familie: DGI Huset Hering – Ein Erlebnisbad für Groß und Klein
  • Für`s Auge: Carl-Henning Pedersen & Else Alfelts Museum – Das Künstlerpaar hat eine umfangreiche Schenkung an die Stadt getätigt, die so für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
  • Zum Abschalten: Soby Brunkulslejer – erlebbare regionale Geschichte in idyllischer Landschaft

Bekannte Fußballer und Zidan

Neben bekannten Fußballgrößen wie Simon Poulsen, Morten Skoubo oder den hierzulande aus Wolfsburger Tagen bestens bekannten Simon Kjaer – die alle das Trikot der Wölfe trugen – hat sich vor allem Mohamed Zidan in die Herzen der Anhänger des FC Midtjylland geschossen. Zwar spielte er nur kurz in Midtjylland, jedoch hat er sich mit fünf Toren beim Eröffnungsspiel der MCH Arena verewigt. Darüber hält er mit 30 Toren innerhalb einer Saison einen bis heute bestehenden Rekord und schoss sich damit auch in die Notizbücher der Scouts von Werder Bremen, zu denen er im Jahr darauf wechselte.