Der FC Brügge, der offiziell unter der Bezeichnung Club Brugge KV geführt wird, ist nicht nur einer der erfolgreichsten Vereine der belgischen Jupiler Pro League, sondern hat im royalen Belgien zudem den Status des beliebtesten Fußballvereins inne. Bevor der am 13. November 1891 gegründete Verein allerdings dazu ansetzte, den Thron des belgischen Fußballs zu erobern, musste sich dieser zunächst den Weg in die höchste Spielklasse des Landes erkämpfen, was im Jahr 1959 schlussendlich gelang. Im internationalen Titelrennen kratze der 13-malige belgische Meister sowohl im Jahr 1976 als auch 1978 am großen europäischen Triumph. In beiden Fällen scheiterte das Team, das damals von der Trainerlegende Ernst Happel gecoacht wurde, am FC Liverpool, sodass der FC Brügge bis dato ohne europäischen Titel dasteht.
Das Wohnzimmer des FC Brügge
Das Heimatstadion des FC Brügge ist das im Jahr 1975 eröffnete Jan-Breydel-Stadion, welches für die Europameisterschaft 2000 in den Jahren 1998-99 nochmals modernisiert wurde und aktuell eine maximale Kapazität von 29.062 Plätzen aufweist, wovon 1.500 Plätze auf den Gästeblock entfallen, der sich im Oberrang der Südtribüne befindet. Erfreulicherweise gestalten sich die Ticketpreise mit einer Preisspanne von 15 bis maximal 60 Euro recht günstig, womit das allgemeine Preisniveau jenem in der Bundesrepublik entspricht. Das ehemalige Olympiastadion, das sich der belgische Vorzeigeclub mit seinem Lokalrivalen Cercle Brügge teilt, befindet sich im Vorort Sint-Andries, dessen Straßenbild durch eine Vielzahl nobler Herrenhäuser aus der Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt ist. Für die besonderen Momente im Jan-Breyel-Stadion sorgen insbesondere die Mitglieder der sogenannten Blue Army, die unter anderem für die Organisation der Stadionchoreografien verantwortlich ist und sich im Kontrast zu vergleichbaren Gruppierungen durch Positivismus und Offenheit auszeichnet. Demzufolge kommt es auch im Rahmen der von starker Rivalität geprägten Duelle mit den Ligakonkurrenten aus Gent und Anderlecht selten zu größeren Zwischenfällen.
Brügge – Belgiens Tor zur Welt
Die Ursprünge der Hauptstadt Westflanderns reichen zurück bis in das 2. Jahrhundert nach Christus, als sich im Bereich des heutigen Stadtgebiets eine römische Siedlung befand. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die heute rund 117.000 Einwohner beherbergende Stadt zu einer blühenden Handelsmetropole, die ihren Reichtum in erster Linie dem Seehandel zu verdanken hatte. Von dieser Zeit des Überflusses zeugen auch heute noch die reich verzierten Kaufmannshäuser in der mittelalterlichen Altstadt rund um den Marktplatz. Besonders sehenswert sind in diesem Kontext die unmittelbar an den Ufern der Stadtkanäle befindlichen Handels- und Sakralbauten wie das “Alte Sankt-Jans-Hospital oder die befestigten Hafentore der ehemaligen Festungsstadt. Trotz der tief greifenden Veränderungen im 19. Jahrhundert hat sich die Heimatstadt des FC Brügge insbesondere in kulinarischer Sicht den Charme ihrer Blütezeit bewahrt und ist nicht umsonst als Zentrum der Weltgastronomie bekannt. Auswärtsfahrer mit einer Vorliebe für süße Leckereien kommen unter anderem bei Waffeln und feiner belgischer Schokolade auf ihre Kosten.
Fußball, Pommes Frites und Punkte
Eine Auswärtsfahrt nach Westflandern birgt mit der Partie gegen den FC Brügge nicht nur ein sportliches Highlight, sondern eignet sich darüber hinaus insbesondere für geschichtlich interessierte Fußballfans, die gutem Essen und einem süffigen Bier etwas abgewinnen können. Aus dem sportlichen Blickwinkel betrachtet verspricht der Ausflug nach Belgien jedenfalls erfolgreich zu werden, denn Zählbares hatten die meisten Bundesligateams nach einem Gastspiel im Gepäck.
Special Tipps:
- Grote Markt (historischer Marktplatz)
- Den Gouden Harynck (Spitzenrestaurant mit Michelin-Stern für Feinschmecker)
- Heiße Schokolade bei De Proeverie
- Café Vlissinghe (500 Jahre alte Kneipe)
- Bar Des Amis (Cocktailbar)