Bröndby IF

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Der in dem Kopenhagener Vorort Bröndby beheimatete Fußballclub Bröndby IF wurde 1964 durch einen Zusammenschluss zweier unterklassiger Stadtteilclubs gegründet. In der Folge avancierte Bröndby IF zu einem der erfolgreichsten Fußballvereine Dänemarks. Dem Verein gelang es durch zahlreiche erfolgreich gestaltete Europapokalauftritte und einer sehr guten Jugendarbeit internationale Bekanntheit zu erlangen. Bis heute gilt Brøndby Idrætsforening, so die korrekte Bezeichnung, als Talentschmiede des dänischen Fußballs. Darüber hinaus ist Bröndby einer der finanzstärksten Vereine Dänemarks und war 1987 der zweite Fußballverein der Welt, der an die Börse ging. Das Motto des Vereins ist Lateinisch verfasst und lautet „Supra Societatem Nemo“ (Niemand steht über der Gemeinschaft).

Zehnfacher Meister und sechsfacher Pokalsieger

Auf nationaler Ebene entwickelte sich Bröndby IF, in den Jahren nach dem Aufstieg 1981 in die erste dänische Liga (Superligaen) rasant zu einem Spitzenteam und permanenten Meisterschaftsanwärter im dänischen Fußball.

Bröndby Stadion Ehrentafel

So konnten die Fans der Gelb-Blauen in 20 Jahren zehn Meisterschaftstitel und sechs Pokalsiege bejubeln. Die erfolgreichen Jahre des Fußballklubs aus dem Kopenhagener Umland sind bereits ein paar Jahrzehnte her. Von Mitte der 80er bis Anfang der 90er konnte Bröndby IF allein in sechs Jahren fünf Meisterschaften erringen. In der jüngeren Vergangenheit holte der Klub zwischen 2002 und 2006 zwei weitere Meisterschaftstitel und wurde drei Mal Vizemeister, bevor der große Einbruch erfolgte. Zwar konnte sich der Verein weiterhin in der dänischen ersten Liga behaupten, doch weiterer Meisterschaftstitel konnten nicht mehr gefeiert werden.

Regelmäßiger Teilnehmer am internationalen Wettbewerb

Mit den Erfolgen auf nationaler Ebene gelang Bröndby IF regelmäßig auch die Qualifikation für die Europapokal-Wettbewerbe. Erstmalig gelang dies im damaligen Europacup der Landesmeister 1986/87, in dem der Club bis ins Viertelfinale vorstoßen konnte. Auf dem Weg dorthin besiegte man unter anderem den damaligen DDR-Serienmeister BFC Dynamo. Viele weitere erfolgreiche Auftritte auf internationalem Parkett sollten folgen. Den größten Erfolg feierte Bröndby IF 1991, als man erst im Halbfinale des UEFA-Pokals, durch ein Tor von Rudi Völler, am AS Rom scheiterte. Zuletzt sorgten die Gelb-Blauen in der Saison 2004/05 für Aufsehen, als Bröndby IF in der zweiten Runde des UEFA-Pokals den FC Schalke 04 aus dem Wettbewerb werfen konnte.

Talentschmiede Bröndby IF

Bröndby IF gilt als Talentschmiede des dänischen Fußballs. Der Club brachte einige Fußballgrößen des internationalen Fußballs hervor. So entstammen beispielsweise die Laudrup Brüder (Michael und Brian) oder der ehemalige Welttorhüter Peter Schmeichel der Bröndby Jugend. Bis heute setzt der Verein den Fokus auf die Jugendarbeit und gewinnt regelmäßig in verschiedenen Altersklassen den dänischen Jugendmeister.

Bröndby Stadion von oben Bröndby IFBröndby Stadion unter Flutlicht
Bröndby Stadion
Bröndby Stadion
Brøndby Stadion 8, 2605, Brondby
Brondbyvester
31. Juli 1966
1978, 1982, 1989, 1992, 2007
31.508
29.000 Plätze, 26.000 (int. Spiele)
12.823 (Saison 15/16)
Nord-Ost Kurve, Block 14

Bröndby Stadion – Spielstätte von Bröndby IF

Das Team von Bröndby IF trägt seine Heimspiele seit 1965 im Bröndby Stadion aus. Von den Bröndby Anhängern wird das Stadion zu Ehren der Vereinslegende Kim Vilfort auch gern als Vilfort Park bezeichnet. Das Stadion wurde zwar bereits 1965 fertiggestellt, doch aufgrund diverser Mängel erfolgte die offizielle Einweihung erst ein Jahr später am 31. Juli 1966.

Stadionplan Bröndby IF

Ursprünglich bot das Stadion 31.500 Zuschauern Platz, wurde jedoch nach mehreren Umbaumaßnahmen an die modernen Ansprüche des internationalen Fußballs angepasst und auf eine Kapazität von 29.000 Plätzen verkleinert, davon 24.000 Sitzplätze. Die 5.000 Stehplätze auf der Sydsiden vermitteln noch echte Fankultur und sind für ein modernes Stadion recht ungewöhnlich. Bei internationalen Begegnungen wird die Kapazität allerdings auf 26.000 Zuschauer begrenzt. Auswärtsfahrer sind im Block 14 der Nord-Ost Kurve untergebracht. Anhänger der Gastmannschaft haben innerhalb des Gästeblocks die freie Wahl, ob sie das Spiel vom oberen Rang oder der darunter liegenden Terrasse sehen wollen. Besonders auffällig ist die sogenannte „Wall of Honour“ am Haupteingang des Stadions. Auf dieser sind all die Spieler verewigt, die zur Nationalmannschaft ihres jeweiligen Landes berufen wurden und somit Bröndby IF auch über die Landesgrenzen hinweg repräsentieren.

Bröndby stadium panorama Bröndby IF

Sangesgewaltige Fans positionieren sich gegen aufkommenden Rassismus in Dänemark

Fantechnisch ist Bröndby IF ein überaus beliebter Fußballclub, der auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Anhänger hat. „Bröndby Support“ ist mit über 1.200 Mitgliedern der größte und zugleich auch der offizielle Fanclub Bröndbys. „Bröndby Support“ orientiert sich an der Fankultur aus dem Mittelmeerraum und sorgt mit Bannern und Choreographien für eine große Präsenz im Stadion. Auch Bengalos gehören zum Standardrepertoire der Fan-Gruppierung. Besonders die Sydsiden (Fankurve Bröndbys) erstrahlt nach Schalparaden und lautstarkem Mitsingen der Hymne im Lichte Bengalischer Feuer. Doch auch politisch engagiert sich der Fanclub. 2004 wurde die Kampagne „Bröndby Fans Against Racism“ ins Leben gerufen. Eine eigens dafür geschaltete Website und tausende bedruckter T-Shirts und Flyer mit der Botschaft „Bröndby Fans Mod Racisme“ (Bröndby Fans gegen Rassismus) rundeten die Aktion ab.

Wissenswertes und Tipps für Auswärtsfahrer

Die Anreise zum Stadion gestaltet sich sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr als auch mit dem Auto gut. Das Bröndby Stadion hat eine gute Verkehrsanbindung mit ausreichend Parkplätzen am Stadiongelände. Mit dem Auto ist man vom Kopenhagener Zentrum aus nach etwa 25 Minuten am Stadion. Sollte man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen wollen, nimmt man vom Kopenhagener Hauptbahnhof (København) am besten den Zug. Nach nur wenigen Minuten kommt man in den Kopenhagener Vorort Bröndby Strand an. Von dort aus hat man die Wahl einen knapp halbstündigen Fußmarsch entlang an Plattenbauten und Feldern auf sich zu nehmen oder eine zehnminütige Busfahrt.

Am Stadion angekommen bietet sich ein modern-ästhetischer Anblick auf den Vilfort Park. Zutritt bekommt man für umgerechnet etwa 12 Euro, allerdings nur für den Fall, dass man sich die Karte bereits online im Vorverkauf gesichert hat. Ab vier Stunden vor Spielbeginn kann man sie aber auch an den Stadionkassen für gut 16 Euro erwerben. Die Anhänger Bröndbys erzeugen eine temperamentvolle Stimmung die man sich nicht entgehen lassen sollte. Zwar ist das Stadion nur selten komplett gefüllt, aber dennoch mit wenigen Ausreißern nach unten finden sich stets zwischen 10.000 und 18.000 Zuschauer ein. Bei internationalen Spielen hingegen ist das Stadion zumeist ausverkauft. Sollte der Herzensverein nicht zufälliger Weise auf Bröndby IF treffen, können wir die Begegnungen gegen den Lokalrivalen FC Kopenhagen wärmstens empfehlen. Die Stimmung an solch einem Spieltag ist über jeden Zweifel erhaben.

Abseits des Platzes bietet die knapp 35.000 Einwohner Stadt relativ wenig. Daher raten wir, im benachbarten und überaus sehenswerten Kopenhagen zu übernachten. Auch wenn man wahrscheinlich nicht zum Schlafen kommt. Denn Kopenhagen hat nicht nur architektonisch und kulturell einiges zu bieten, auch das Kopenhagener Nachtleben weiß zu überzeugen. Jedoch sollte man ordentlich Taschengeld mitnehmen, denn Dänemark ist ein recht teures Fleckchen Europas. Falls man Nichtraucher ist und Bier verabscheut ist es nicht weiter tragisch, ansonsten sollte man ausreichend Zigaretten mitnehmen und in Kneipen mit Bierpreisen zwischen vier und sieben Euro rechnen. Zum Abschluss ein kleiner Tipp: Bei den Shops der Kette „7-Eleven“ kann man sich recht günstig mit Getränken und kleineren Snacks eindecken. Weitere Empfehlungen haben wir in unseren Kurztipps zusammengestellt.

Tipps:

  • Gegen den Hunger: Restaurant Brondbyskoven – falls der Magen knurrt bevor man in Kopenhagen ist: Traditionelles Essen für einen erschwinglichen Preis, zumindest in Anbetracht Dänemarks
  • Gegen den Durst: Mojo Blues Bar – Gemütliche Bar mit Live-Musik und einer der wenigen Bars in Kopenhagen in der noch geraucht werden darf
  • Für einen besseren Überblick: Sky Bar im Bella Sky Hotel – von nirgends aus lässt sich Kopenhagen besser überblicken
  • Krimi Kost: Öresundbrücke – Imposantes Bauwerk mit atemberaubender Aussicht, verbindet Schweden und Dänemark (Achtung: Tickets online wesentlich günstiger)

Bekannte Fußballer und ein Rekordtorschütze

Michael Laudrup Brönkby IF

Neben bekannten Fußballgrößen wie den Laudrup Brüdern, Peter Schmeichel oder den hierzulande bestens bekannten Ebbe Sand – die alle das Trikot der Gelb-Blauen trugen – wird vor allem Kim Vilfort bis heute von den Anhängern Bröndbys verehrt. Der Stürmer erzielte in 470 Spielen für Bröndby IF 121 Tore und ist damit bis heute der Rekordtorschütze des Vereins. Derzeit ist er als Jugendkoordinator für Bröndby IF tätig.