Der englische Traditionsverein wurde im Jahre 1863 in Stoke-on-Trent gegründet, ist nach Notts County der zweitälteste Klub der Fußballgeschichte. Bis 1928 hieß der Klub nur Stoke Football Club. Trotz über 150 Jahren im englischen Spitzenfußball ist der Inhalt von Stoke Citys Trophäenkabinett eher mager: Der Ligapokalsieg 1972 ist der einzige Titel im Oberhaus des englischen Fußballs, im Finale bezwang man den FC Chelsea mit 2:1. Dazu kommen noch zwei Gewinne der Football League Trophy, einem Pokal, der zwischen Teams der untersten beiden Ligen ausgetragen wird. Allgemein war der Verein trotz des langen Bestehens nie ein wirklicher Top-Klub. 2008 kehrte Stoke City zum ersten Mal seit 1985 wieder in die erste Liga zurück, hält sich bis heute in der Premier League. Tabellarisch gesehen bewegt sich der Klub seitdem im Mittelfeld, die bisher höchste Platzierung war der neunte Platz 2015/16.
Der Spitzname „The Potters“ (zu deutsch: Die Töpfer) kommt nicht von ungefähr, die Ursprünge des Vereins liegen im Industriebereich von Stoke-on-Trent. Stoke City war schon dreimal in UEFA-Cup und Europa League vertreten, maß sich unter anderem mit einem Bundesligisten: 1972/73 gewann man zuhause mit 3:1 gegen Kaiserslautern, fing sich dann aber eine 0:4-Klatsche am Betzenberg. Zwei Jahre später spielte man gegen ein extrem starkes Ajax Amsterdam 1:1 und 0:0, musste sich wegen fehlendem Auswärtstor aus dem Turnier verabschieden. Der letzte europäische Auftritt fand 2011/12 gegen Valencia statt, als FA-Cup-Finalist vertrat Stoke City die englische Liga in Europa. Die beiden 0:1-Niederlagen gegen das spanische Top-Team besiegelte die bisherige Europacup-Karriere der Potters.
bet365 Stadium – Heimstätte von Stoke City
Von 1878 bis 1997 empfing der Klub seine Gegner im Victoria Ground, zog vor 20 Jahren in eine damals frisch erbaute Arena um. Die Eröffnung des neuen Stadions fand am 27. August 1997 unter dem Namen Britannia Stadium statt. Seit der Saison 2016/17 heißt die Arena bet365 Stadium, angelehnt an den Namen des Hauptsponsors. Das Fassungsvermögen des Bauwerk beträgt 27.740 Plätze. Mit durchschnittlich 27.534 Zuschauern pro Spiel waren die Heimspiele der Potters 2015/16 fast immer ausverkauft. Auswärtsfans finden sich auf der Südtribüne wieder, der Gästeblock fasst 4.996 Sitze. Der sogenannte Marstons Pedigree Stand bietet eine gute Sicht auf das Feld, liegt leicht versetzt hinter dem Tor und neben dem Spielertunnel.
Die besten Potter-Fans seit Hagrid und Hermine
Eine Partie als Auswärtsfan im bet365 Stadium ist in jeder Hinsicht eine absolut lohnenswerte Erfahrung. Die Sicht im Gästeblock ist ausgezeichnet, dazu sind umgerechnet 30 Euro für England vergleichsweise ein Schnäppchen. Was das Erlebnis dann aber wirklich einzigartig macht, ist die von den Potters-Anhänger erzeugte Atmosphäre. Wenn die Fans von Stoke City den Klub-Song „Delilah“ anstimmen, kocht die Stimmung im Stadion über, vom Lärmpegel ganz zu schweigen. Als Auswärtsfan sollte man sich einfach mal auf diese Gesänge einlassen und die Atmosphäre voll auskosten. Denn wer das an einem kalten, regnerischen Abend in Stoke schafft, der schafft es der Legende nach überall!
Stoke-on-Trent: Die Stadt der Keramik- und Fußballkunst
Stoke-on-Trent liegt in Nordengland und befindet sich in der Nähe einiger Fußballhochburgen wie Manchester, Liverpool oder Leicester. Die Stadt zählt 249.903 Einwohner, die Region rund um Stoke-on-Trent heißt West Midlands. Die komplette Gegend ist in den letzten Jahren vom Rückgang der Keramikindustrie betroffen, was sich in steigenden Quoten in puncto Arbeitslosigkeit widerspiegelt. Dieser Industriezweig ist eng mit der Fußballkultur von Stoke verwurzelt, weshalb sich ein Aufenthalt im „Gladstone Pottery Museum“ oder „The Potteries Museum and Art Gallery“ in jedem Fall lohnt. Wer sich lieber bei einem Bier entspannen will, sollte dies am besten im „Fawn & Firkin“ tun. Der Pub liegt nördlich von der Arena und ist mit der Bahn gut zu erreichen, die Adresse lautet 40 Leek Road. Die Bahnlinie 14 braucht vom Stadion bis zur nächstgelegenen Station 12 Minuten, ab da sind es nur noch ein paar Meter bis zum Pub. Alternativ befinden in unmittelbarer Stadionnähe noch das Harvester Restaurant und das Holiday Inn, beide Bars gewähren allerdings nur kleinen Gruppen von Auswärtsfans Einlass.