Der in den bevölkerungsreichstem Wiener Gemeindebezirk Favoriten ansässige Fußballclub FK Austria Wien wurde 1910 gegründet. Er gehört neben Rapid Wien und First Vienna FC zu den bekanntesten Fußballclubs Wiens und ist neben Rapid der einzige Verein der ohne Unterbrechung in Österreichs höchster Liga spielte. Den Veilchen, wie Austria Wien aufgrund der Vereinsfarben auch genannt wird, gelang in der Vereinshistorie unzählige Nationale Titel und auch einige Achtungserfolge auf internationalem Parkett.
Mehrfacher Österreichischer Meister und Pokalsieger
National sind die Erfolge Austria Wiens kaum aufzählbar. Bislang konnte man 24 Meistertitel und 27 Pokalsiege feiern. Wien war generell die Dominante Adresse in der Österreichischen Liga. Bis 1969, der Meisterschaft von LASK Linz, gelang es keinem Verein aus einem anderen Bundesland die Meisterschaft außerhalb Wiens zu bejubeln. Doch auch auf internationaler Ebene konnte die Austria Erfolge feiern. Allerdings liegen diese weit in der Vergangenheit. Zweimal, in den Jahren 1933 und 1936, gewann Austria Wien den Mitropa Cup. Dieser war der erste internationale Wettbewerb im Fußball und ist damit der Vorgänger des Europacups der Landesmeister beziehungsweise der UEFA Champions League. Nachdem die Austria 1978 noch einmal das Europacup Finale und zwei Jahre später das Semi-Finale erreichen konnte, blieben in jüngerer Vergangenheit internationale Erfolge aus. Meist scheiterte Austria Wien bereits in den Qualifikations-Runden zur Champions League. Bis zur Saison 2013/14 als man mit Siegen gegen FH Hafanarjörour und Dinamo Zagreb, überraschend in die Gruppenphase einziehen konnte.
Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft
Nach dem Aufstieg von Red Bull Salzburg mit Hilfe des Mäzens Dietrich Mateschitz und der immer größer werdenden Dominanz im Österreichischem Fußball, gliederte Austria seinen Profibetrieb 2008 aus. In der Folge enstand die „FK Austria Wien AG“, um auch mittelfristig weiter Konkurrenzfähig zu bleiben. Darüber hinaus wurde ein Umbau des Heimstadions der Generali Arena beschlossen.
Generali Arena – Spielstätte von Austria Wien
Die Veilchen von Austria Wien tragen ihre Heimspiele seit 1982, nach der Errichtung einer Flutlichtanlage, im Franz Horr Stadion beziehungsweise der Generali Arena aus. Der Name ist auf eine Versicherungsgesellschaft zurückzuführen, die sich bis einschließlich der Saison 2018 die Namensrechte gesichert hat. Das südlich vom Zentrum gelegene Stadion wurde bereits 1925 erbaut, jedoch größtenteils nur für Pokalspiele genutzt. Erst durch Modernisierungsmaßnahmen zog 1982 der FK Austria Wien endgültig in das Stadion um. Doch aufgrund der größeren Kapazitäten und der damit verbundenen Mehreinnahmen, fanden internationale Spiele zumeist im Wiener Ernst-Happel Stadion statt. Bislang bot die Arena 13.400 Zuschauern Platz. Doch seit Sommer 2016 wird das Stadion für voraussichtlich zwei Jahre komplett erneuert.
S.T.A.R-Projekt
Im Mai 2015 stellte der Präsident von FK Austria Wien ein Viersäulen-Leitprojekt vor, genannt S.T.A.R. (Stadion, Trainingsplatz, Akademie und Regionales) Im Zuge dessen wird das Stadion umfangreich renoviert. Bis Sommer 2018 entsteht eine neue Nord- und Westtribüne. Darüber hinaus werden neue VIP-Bereiche und die modernen Skyboxen, wie in den meisten neuen Stadien, Platz finden. Die Kapazität wird von 13.400 Plätzen auf 17.000 national und 15.000 Plätzen international, erweitert. Wer Lust hat sich davon zu überzeugen, dem legen wir die angebotene Stadion-Tour ans Herz. Mit sechs Euro seid ihr dabei. Jedoch könnt ihr auch den Baufortschritt via online-Kamera bequem vom heimischen Rechner aus verfolgen, unter http://www.fk-austria.at/de/stadion/generali-arena/webcam/.
Große Fankultur und Verbote
Austria Wien hat laut einer Studie mit 370.000 Fans, hinter Rapid Wien die zweitgrößte Anhängerschaft im österreichischen Fußball. Darüber hinaus haben die Veilchen etwa 2000 zahlende Mitglieder und 30 Fanklubs. Unter den vielen Ultra-Bewegungen die bei Austria eine lange Tradition haben, gibt es einige die bereits verboten sind. Doch neben diesen, gibt es auch die Gruppierung Unsterblich Wien. Sie ist einer der ältesten und größten Ultrabewegungen Österreichs. Sie unterstützen die Austria von der Ostkurve aus mit Fahnen, Pyrotechnik und aufwendigen Choreografien.
Wissenswertes und Tipps für Auswärtsfahrer
Die Anreise zum Stadion gestaltet sich sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr, als auch mit dem Auto gut. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Einschränkend muss allerdings erwähnt werden, dass man zwar mit dem öffentlichen Nahverkehr möglichen Staus entgehen kann, allerdings dauert die Fahrt auch ein wenig länger da man derzeit nur mit der Straßenbahn bis zum Stadion gelangt. Ein Ausbau der U-Bahn Linie 1 ist derzeit in Arbeit und soll Anfang 2017 fertiggestellt werden. Solltet ihr trotzdem bereits vorher den Weg ins Stadion antreten wollen und euch eher für Fußball als für die Umbaumaßnahmen im Stadion interessieren, dann empfehlen wir euch Spiele gegen den Lokal Rivalen Rapid Wien, den Großstadtclub Sturm Graz oder den Serienmeister Red Bull Salzburg zu besuchen. Auch abseits des Platzes hat die knapp zwei Millionen Metropole Wien einiges zu bieten. Was man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte, haben wir in unseren Kurztipps zusammengestellt.
Tipps:
- Zum Shoppen: Favoritenstrasse – Unweit vom Stadion, viele kleine Boutiquen
- Fürs Auge: Schlosspark Schönbrunn – Versai mitten in Österreich
- Gegen den Hunger: XXL Restaurant Leopoldauer Alm- Für den großen Hunger, Österreichische Spezialitäten
- Gegen den Durst: Vinothek W-Einkehr – Weinkauf einmal anders
Bekannte Fußballer und ein altbekannter Trainer
Neben bekannten Fußballgrößen wie, Ernst Fiala oder Herbert Prohaska, die alle das Trikot der Veilchen trugen, wird vor allem der Rekord-Spieler Robert Sara zutiefst verehrt. Sage und schreibe 21 Saisons zierte das Trikot von Austria Wien seinen Körper und war Kapitän der legendären Cordoba-Nationalmannschaft. Doch auch ein Trainer ist vor allem hier zu Lande sehr bekannt. Peter Stöger holte gleich in seiner ersten Saison 2012/13 mit der Austria nach längerer Durststrecke die Österreichische Meisterschaft.