Jagiellonia Bialystok ist ein Fußballverein aus der Stadt Bialystok, die im Nordosten Polens liegt. Seit einigen Jahren hat sich der Verein als eines der Top-Teams der ersten polnischen Liga etabliert. Jagiellonia wurde am 27.01.1932 gegründet. In den Achtzigern hatte man die erste längere Zeitspanne im polnischen Oberhaus, lockte zu dieser Zeit im Schnitt 20.000-30.000 Zuschauer zu den Heimspiele.In den folgenden Jahrzehnten kam allerdings eine sportlich schwache Zeit für den Klub, der um die Jahrtausendwende bis in die vierte Liga zurückfiel.
Doch der Verein rappelte sich wieder auf und schaffte den Sprung zurück in Liga Eins. Dort angekommen etablierte sich Jagiellonia seit knapp zehn Jahren mehr und mehr als eines der besten Teams des Landes. 2009/10 gewann man mit dem polnischen Pokalsieg den ersten Titel der Vereinsgeschichte, im Finale wurde Pogon Stettin mit 1:0 besiegt. Mit dem anschließenden 1:0-Sieg über Lech Posen im Supercup fuhr man den nächsten Titel ein. In der Saison 2016/17 war es dann soweit: Bialystok krönte eine starke Spielzeit mit dem Gewinn der polnischen Meisterschaft. Mit einem Punkt vor Legia Warschau sicherte man sich die begehrte Trophäe. Seit 2010 kam der Verein zudem dreimal in die Euro-League-Quali, schied jedoch jeweils einmal in der ersten, zweiten und dritten Runde raus.
Die Arena von Jagiellonia Bialystok: Stadion Miejski
Das Stadion von Jagiellonia ist noch ziemlich neu, wurde erst 2014 eröffnet. Beim ersten Spiel am 18. Oktober 2014 triumphierte man mit 5:0 über Pogon Stettin. Mit 21.196 Zuschauern war diese Partie dabei bisher besser besucht als jedes andere Spiel im Stadion Miejski, das insgesamt 22.386 Fans Platz bietet. Die Spielstätte ist im Besitz der Stadt Bialystok und komplett überdacht. Dabei ist das Stadion Miejski kein reines Fußballstadion, sondern wird darüber hinaus auch als Rugbyarena benutzt.
Gewalt und geniale Stimmung – Die Fans von Bialystok
Die Anhänger von Jagiellonia Bialystok sind in ganz Polen für ihre hohe Gewaltbereitschaft und Aggressivität berüchtigt. Polens Fußballstadien haben allgemein viele Probleme mit rechtsradikalen Fangruppen in den Stadien, auch die Ultras von Jagiellonia Bialystok bilden da keine Ausnahme. Oftmals geraten die Hooligans des Vereins mit Polizeikräften aneinander, auch Prügeleien mit gegnerischen polnischen Fangruppen sind fast an der Tagesordnung. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, wird eine absolut grandiose Atmosphäre auf den Rängen des Stadion Miejski erleben. Die Anhänger von Jagiellonia lassen eine Stimmung aufkommen, wie es kaum eine andere Fangemeinde in Europa vermag. Von der epischen „Hymn Jagiellonii Bialystok“ über großartige Choreografien bis hin zu Pyro-Technik ist für jeden Fußballfan etwas geboten.
Die Stadt für Kulturliebhaber
Bialystok ist vor allem für Freunde von Museen und Wahrzeichen allemal eine Reise wert. Gewaltige Kathedralen und orthodoxe Kirchen laden zu einer Besichtigung ein, der Branicki Palast ist ein wahrer Blickfang. Auch Orte wie das Museum der Medizin-Geschichte sind sehr interessant und immer für einen Ausflug gut. Wer neben dem Fußballerlebnis einem anderen Sportevent beiwohnen will, ist in der geschichtsreichen Stadt leider fehl am Platz. Dafür bleibt mehr Zeit, um Bialystok zu entdecken. Schöne Orte zum Verweilen sind dabei der Kosciuszko Marktplatz und der Planty Park.