Der FK Partizan Belgrad wurde am 4. Oktober 1945 gegründet und ist ein serbischer Fußballklub aus der Landeshauptstadt Belgrad. Zu Zeiten des zweiten Weltkrieges riefen jugoslawische Generäle den Verein ins Leben. Der Name des Klubs kommt von den jungen Partisanen, denen einige der Generäle vor ihrer Beförderung angehörten. Als einer der wenigsten Vereine Europas spielte der FK Partizan stets in der höchsten Spielklasse seines Verbandes, sowohl früher in Jugoslawien als auch heute in Serbien. Der Fußball in Belgrad ist vor allem wegen der Duelle zwischen Partizan Belgrad und Roter Stern Belgrad berühmt, die als beste Derbys der Fußballwelt gelten. Was den serbischen Top-Klubs in der heutigen Zeit gelegentlich an Spielkunst fehlt, machen die Fans auf den Rängen allemal wieder wett. Bei kleineren Spielen kann es dagegen etwas ruhiger zugehen, hier sind zumeist nicht sehr viele Anhänger im Stadion anwesend.
Partizan Belgrad ist einer der erfolgreichsten und dekoriertesten Vereine Europas, der Klub kann 43 Titel sein Eigen nennen. Man gewann zehnmal die serbische Meisterschaft, dazu 17 jugoslawische Meisterschaften. Weitere nationale sind insgesamt 26 Pokalsiege sowie ein Triumph im Supercup. Dazu kommt ein Sieg des Mitropacups in der Saison 1977/78. Der internationale Wettbewerb setzte sich aus Meistern und Pokalsiegern Österreichs, Italiens, Jugoslawiens, der Tschechoslowakei und Ungarns zusammen. 1965/66 stand der FK Partisan zudem im Finale des Europapokals der Landesmeister, musste sich aber Real Madrid mit 1:2 geschlagen geben.
Die Arena von Partizan Belgrad: Das Stadion Partizana
Die Heimstätte von Partizan Belgrad hat den Beinamen Fußballtempel inne. Sie wurde am 9. Oktober 1949 beim 1:1 zwischen Jugoslawien und Frankreich inoffiziell eröffnet, die offizielle Einweihung fand zwei Jahre später statt. Zu dieser Zeit hatte das Stadion eine Kapazität von 55.000 Sitzplätzen. Da man die UEFA-Richtlinien aber nicht erfüllt, gab es 1998 einen großen Umbau, wodurch mittlerweile nur noch 32.710 Zuschauer in die Arena passen. Auswärtsfans finden auf der Nordtribüne Platz, die genau auf der gegenüberliegenden Seite der Heimfans liegt. Den Gästeblock erreicht man am besten über den Sektor H.
Totengräber von Belgrad – Der Name ist Programm
Die Fans von Partizan werden als Grobari (Die Totengräber) bezeichnet, was nicht von ungefähr kommt. Die als äußerst heißblütig geltende serbische Fankultur eckt sowieso schon recht häufig an, auf die Spitze treiben das die Anhängerschaften aus Belgrad. Wer Fußballstimmung auf dem absoluten Siedepunkt erleben will, sollte sich unbedingt Karten für ein Derby zwischen dem FK Partizan Belgrad und Roter Stern Belgrad sichern. Neben unfassbaren Pyro-Shows gab es schon einige Tote nach Massenprügeleien zwischen den verfeindeten Fanlagern, auch explizite Schmähgesänge sind an der Tagesordnung. Dazu kommen Aktionen wie ein Fallschirmspringer auf dem Rasen und offene Feuer auf den Tribünen. Tendenziell ist dieses Derby eher einem Actionfilm als einem Fußballspiel zuzuordnen.
Eine Tour durch Belgrad
Neben dem Stadion Partizana sollten Fußballfans unbedingt der Arena des Lokalrivalen einen Besuch abstatten. Das Stadion Rajko Mitic von Roter Stern Belgrad ist mit einer Kapazität von 60.000 Plätzen sogar noch eine ganze Ecke größer als die Heimstätte von Partizan. Abseits der Fußballtempel bietet sich bei gutem Wetter ein Spaziergang durch Skadarlija an. Diese Fußgängerzone ist von Märkten und Restaurants gesäumt, Touristen und Einheimische sind gleichermaßen als Kundschaft vertreten. Abends sollten sich Unternehmungslustige an die Donau begeben, die sich durch die ganze Stadt zieht. Sowohl am Ufer als auch in den Partybooten ist immer was los, auch die Alkoholpreise sind auf diesen Szenepartys absolut im Rahmen.