Die Einnahmen für die Teilnehmer der UEFA Europa League errechnen sich mithilfe eines komplizierten Systems aus Festprämien und TV-Geldern. Wie sich die Europa-League-Prämien im Detail zusammensetzen erklären wir im Folgenden.
UEFA-Einnahmen bestimmen die Summe der Prämiengelder
Wie viel Geld die UEFA letzten Endes für die Teams in der Europa League ausgeben kann, hängt von den Einnahmen der Vereinigung ab. Den Bärenanteil dieser Einnahmen macht der Verkauf der Übertragungsrechte von Champions League und Europa League aus. Daneben spülen beispielsweise Ticketverkäufe weitere Gelder in die Kasse der UEFA. Alle eingenommenen Gelder – egal aus welchem Wettbewerb – kommen in einen Pott und werden in vier verschiedene Bereiche reinvestiert.
Für die Teilnehmer-Prämien der beiden europäischen Klubwettbewerbe planen die UEFA-Bosse etwa Dreiviertel aller Mittel ein. Dabei gehen von diesen Geldern wiederum 70 Prozent an die Champions-League-Teams, wohingegen nur 30 Prozent als Prämien für die Klubs in der Europa League eingeplant sind.
Aufteilung in Start- und Leistungsprämien
Die UEFA schüttet die Prämien auf zwei verschiedene Weisen an die Teilnehmer der Europa League aus: 60 Prozent zahlt sie für Spiele und Leistungen direkt an die Vereine, die anderen 40 Prozent hängen von TV-Verträgen ab. Diese unterscheiden sich von Nationalverband zu Nationalverband und bestimmen beispielsweise, wie viel Geld der DFB insgesamt für seine Europa-League-Vertreter erhält. Wie viel genau welcher deutsche Klub bekommt, wird anhand von zwei Faktoren entschieden. Hierbei erfolgt die Geldverteilung zur Hälfte nach der Endplatzierung im vergangenen Bundesliga-Jahr.
Die zweite Hälfte wird in Abhängigkeit der erreichten Europa-League-Runde aufgeteilt: Umso weiter ein Klub in der Europa League kommt, desto größer ist sein Prämienanteil. Erreichen beispielsweise zwei deutsche Teams dieselbe Runde, dann erhalten sie exakt gleich viel Geld aus dem zweiten Teil des TV-Pools.
Start- und Leistungsprämien
- Qualifikationsspiele
- Startprämie Europa League
- Sieg in der Gruppenphase
- Unentschieden in der Gruppenphase
- Gruppensieger
- Gruppenzweiter
- Sechzehntelfinale erreicht
- Achtelfinale erreicht
- Viertelfinale erreicht
- Halbfinale erreicht
- Finale – Vize-Champion
- Finale – Europa-League-Sieger
- Supercup
Europa-League-Prämien zuletzt extrem gestiegen
Genauso wie die Champions-League-Prämien sind auch die Prämien für die Europa-League-Teilnehmer deutlich angestiegen. In der Saison 2009/10 gab die UEFA “nur” 135 Millionen Euro aus, wohingegen sie sieben Jahre später schon fast 400 Millionen Euro investierte. Damit haben sich die Europa-League-Prämien in diesem Zeitraum verdreifacht!
Europa-League-Prämien für die Saison 2015/16
Die Prämien und ihren Ursprung kann man anhand des Beispiels der Saison 2015/16 verdeutlichen. Neben den Zahlungen in der Europa-League selbst, können Teams auch in Qualifikationsspielen Gelder sammeln. Der Sieger des Wettbewerbs kann darüber hinaus auch im Supercup abkassieren. So nahm der FC Sevilla damals drei Millionen Euro ein, obwohl er im Supercup gegen Barcelona verlor. Die Festprämien der UEFA Europa League sahen 2015/16 so aus:
Anders als in der Champions League erhalten die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe eine Prämie nach der Gruppenphase – zusätzlich zur Prämie für das Erreichen des Sechzehntelfinales. Dadurch bekamen Augsburg und Dortmund in dieser Saison 250.000 Euro extra, Schalke als Gruppensieger sogar eine halbe Million. Leverkusen kam nach der Gruppenphase als Drittplatzierter der Champions-League in die K.O-Phase der Europa League.
Verein | Festprämien | TV-Pool | Gesamt |
---|---|---|---|
Borussia Dortmund | 6,3 Mio | 8 Mio | 14,3 Mio |
Schalke 04 | 5,3 Mio | 4,7 Mio | 10 Mio |
FC Augsburg | 4,4 Mio | 4,7 Mio | 9,1 Mio |
Bayer Leverkusen | 1,25 Mio | 1,4 Mio | 2,65 Mio |
In der genannten Saison erreichte Borussia Dortmund als einziges deutsches Team das Viertelfinale der Europa League. Deshalb kassierte der Klub im deutschen Vergleich am meisten Festprämien und TV-Gelder. Allerdings verdienten im selben Jahr andere Teams deutlich mehr Geld als der BVB. Grund dafür sind vor allem die unterschiedlichen TV-Deals der Nationalverbände – die Engländer zum Beispiel erhalten deutlich mehr Fernsehgelder. Wegen dieser Gegebenheiten ernteten die Tottenham Hotspurs sechs Millionen mehr als Dortmund, nämlich ganze 20 Millionen Euro. Dabei war es die Borussia, die Tottenham im Achtelfinale aus dem Wettbewerb kegelte.