Der FC Utrecht ist ein relativ junger niederländischer Verein, der erst seit 1970 besteht. Damals schlossen sich drei kleinere Klubs aus der Provinz Utrecht zum FC zusammen, welcher seither durchgehend in Hollands höchster Spielklasse spielt. In der Eredivisie blieben nennenswerte Erfolge aus, weil man es nicht mit den drei großen Top-Teams – Ajax, Feynoord und PSV – aufnehmen konnte. Der FC Utrecht ist aber immerhin der einzige Verein neben diesen drei, der den holländischen KNVB-Pokal gewann – insgesamt dreimal. In der Liga reichte es einmal für einen dritten und einige Male für den vierten Platz, sodass sich die Utrechter immer wieder für das internationale Geschäft qualifizierten.
Aber auch auf der europäischen Bühne konnte der Klub nicht für Furore sorgen. In jüngerer Vergangenheit gelang es zumindest sich in der Europa-League-Qualifikation durchzusetzen, als man 2010/11 überraschender Weise den Favoriten Celtic Glasgow bezwang. Allerdings hielt die Freude im Europapokal nicht lange an, weil es in der Hammer-Gruppe mit Liverpool, Steaua Bukarest und SSC Neapel nur für den vierten und letzten Platz reichte.
Stadion Galgenwaard – Heimspielstätte des FC Utrecht
Das Stadion Galgenwaard hat eine längere Geschichte als der Verein selbst. Bereits im Jahr 1936 öffnete es erstmals seine Tore und diente fortan als Spielstätte diverser Sportarten – zum Beispiel Radrennen, Leichtathletik und Gymnastik. Dort trug beispielsweise der Fußballklub DOS Utrecht seine Heimspiele aus. Jener war einer der Vereine, aus dem der FC Utrecht entstand. Seit dessen Gründung 1970 wird das Stadion Galgenwaard hauptsächlich für die Heimspiele in der Eredivisie genutzt.
In den frühen 80er Jahren wich das alte Galgenwaar zugunsten einer neuen Arena. Diese galt schon damals als eine der modernsten Arenen des Landes, erfuhr aber dennoch weitere Umbauten und Modernisierungen. Im Jahr 2004 kam es zur Neueröffnung mit einer bis heute gültigen Kapazität von fast 25.000 Plätzen. Der Gästeblock in Utrecht umfasst etwa 2000 Plätze und befindet sich in den Blöcken W und V auf der westlichen “City-Side”-Tribüne.
Utrechts Fans – von Raudis und Musterschülern
Der FC Utrecht hat in der Regel einen Zuschauerschnitt von knapp 20.000. Dabei befinden sich die fanatischen Anhänger auf der Hintertortribüne Bunnik-Side. Von dort aus sorgen sie oftmals für eine solide Stimmung, aber nicht mehr. In der Vergangenheit wurde es lediglich in Spielen gegen Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam oder ADO Den Haag hitziger, wodurch sich die Atmosphäre verbessert. Allerdings ging damit auch ein steigendes Eskalationspotential einher.
Besonders in den 70ern und frühen 80ern eilte dem FC Utrecht ein besonderer Ruf voraus. Nicht nur innerhalb der Niederlanden, sondern auch europaweit waren die Fans als äußerst gewaltbereit bekannt. In jener Zeit sorgten Hooligans wiederholt für schwere Ausschreitungen, weshalb sich der Verein gezwungen sah zu handeln. Mit der Entstehung des neuen Stadion Galgenwaard schaffte man es die Hooligans zu großen Teilen aus dem Stadion zu halten. Dadurch entwickelte sich bis heute eine friedlichere Stimmung bei den Heimspielen, auch wenn man nie alle “Unruhestifter” kontrollieren kann. Die Fans im Heimblock fallen heutzutage sogar positiv auf, wenn sie beispielsweise die gegnerische Mannschaft nach einem guten Spiel feiern – hier den FC Differdingen aus Luxemburg nach einer Europapokal-Partie.