Der schottische Fußballklub Glasgow Rangers trägt den offiziellen Namen “Rangers Football Club” und ist daher in Großbritannien nur als “Rangers” bekannt. Im Jahr 1872 gründeten protestantische Studenten den heutigen Rekordmeister Schottlands. Die Glasgow Rangers sind insbesondere wegen ihrer Rivalität zu Celtic Glasgow weltberühmt. Seit jeher streiten sich die beiden Klubs um den ersten Platz in der schottischen Liga. Die enorme Brisanz dieses Duells rührt zudem von der politischen Einstellung her – die protestantischen Rangers stehen dem eher katholischen Celtic gegenüber.
Mit 54 Meisterschaften sind die Rangers nicht nur in Schottland das Nonplusultra, sondern darüber hinaus der Verein mit den meisten nationalen Meisterschaften weltweit. Die glorreichen Zeiten des Klubs schienen nach der Saison 2012/13 vorbei zu sein – eine Insolvenz führte zum Zwangsabstieg in die vierthöchste Spielklasse. Jedoch bewies der Verein Comeback-Qualitäten und legte mit drei Aufstiegen innerhalb von vier Jahren eine fulminante Rückkehr hin. Seit der Saison 2016/17 kämpfen Celtic und die Rangers wieder im “Old Firm” um Schottlands Thron und jede Menge Ehre. Auch auf europäischer Bühne konnte der Verein schon Erfolge verbuchen. Das höchste der Gefühle war dabei der Triumph im Europapokal der Pokalsieger 1971/72. Dabei konnte der Verein schon zweimal zuvor ein europäisches Endspiel erreichen, verlor allerdings gegen Florenz und Bayern München. Gegen die Italiener bestritten die Rangers 1960/61 als erstes britisches Team überhaupt ein Europapokal-Endspiel!
Ibrox Stadium – Die Heimat der Rangers
Das Ibrox Stadium ist schon seit 1887 Heimspielstätte der Glasgow Rangers, hieß allerdings bis 1997 noch Ibrox Park. Zu Beginn fasste das Stadion 15.000 Plätze, nach ersten Umbauten konnten ab 1899 bis zu 75.000 Menschen die Spiele besuchen. Allerdings bewirkten die hohen Zuschauerzahlen verbunden mit unzureichend standhaften Tribünen und versperrten Fluchtwegen die sogenannte Ibrox-Katastrophe. Jene umfasst zwei Vorfälle bei denen diverse Menschen ums Leben kamen. 1902 starben 25 Menschen, weil eine Tribüne einstürzte, weitere 500 Menschen verletzten sich. 1971 kam es in den Schlussminuten des “Old Firms” zur Massenpanik im Ibrox Park – 66 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Im Anschluss an das Unglück kam es zum kompletten Stadionumbau nach dem Vorbild des damaligen Westfalenstadions in Dortmund. Dabei entstand ein reines Sitzplatzstadion mit 65.000 Plätzen. Bis ca. 1990 investierte der Verein mehr als 50 Millionen Euro in weitere Modernisierungs- und Sicherheitsmaßnahmen, sodass die Arena in ihrer heutigen Form entstand. Das Ibrox Stadium hat heute eine Kapazität von 50.000 Plätzen, wobei der Gästeblock in Glasgow auf dem Broomloan Stand im westlichen Teil des Stadion liegt.
Fanatismus ohne Grenzen
Die Anhänger der Glasgow Rangers gehören zu den besten der Welt. Sogar nach dem bitteren Gang in die vierte Liga wurde die Mannschaft von ihren Fans zahlreich beim Neuanfang unterstützt. Im Durchschnitt strömten 45.000 Zuschauer in das Ibrox Stadium, um die Rangers zurück in die erste Liga zu bringen. Darüber hinaus stellte der Klub in diesem Jahr den Weltrekord für das meistbesuchte Viertligaspiel auf: 50.048 Besucher feierten am letzten Spieltag den Aufstieg der Rangers in die dritte Liga.
Auch auswärts unterstützen die Supporter rund um die Ultragruppe “Union Bears” ihren Verein tatkräftig. So machten sich beispielsweise ca. 200.000 Fans mit auf den Weg nach Manchester, als die Glasgow Rangers im UEFA-Cup-Finale gegen Zenit St. Petersburg antraten. Einen weiteren Beleg für den phänomenalen Support stellen die 8.000 Rangers-Fans dar, die 2017 zu einem Testspiel nach Leipzig reisten.
Insgesamt weisen die Fans und der Verein eine extrem enge Verbindung auf, die sich auch auf die Stadionatmosphäre niederschlägt. Deshalb ist allein die Stimmung im Ibrox Stadium eine Reise nach Glasgow wert.
Wissenswertes zur Stadt Glasgow
Glasgow ist mit 600.000 Einwohnern die größte Stadt Schottlands und zugleich die Drittgrößte Großbritanniens. Neben dem Ibrox Stadium der Rangers können sich Fußballliebhaber auch auf den Hampden Park sowie den Celtic Park freuen. Die Stadt bietet auch unabhängig vom Fußball allerhand Sehenswertes. Dazu gehören beispielsweise vier Universitäten und das Science Centre am Fluss Clyde, aber auch etliche Museen und eine Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert.
Nach einem Tag voller Entdeckungen lädt die schottische Pub-Kultur ein, um den Abend angemessen ausklingen zu lassen. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass man in den Pubs und Bars Schottlands nicht rauchen darf! Zudem sollte man sich auf hohe Preise und verhältnismäßig frühe Schließzeiten einstellen.